Verwirklichen, entwickeln, riskieren

Stefan Niggemeier hat’s nicht leicht. Liest ein Interview mit RTL-Chefin Anke Schäferkordt, das in mehreren hundert Zeilen genau eins aussagt, nämlich: Nichts. Armer Stefan. Er vermisst das Herzblut bei der Gestaltung von Programmen, fragt sich, warum RTL als Marktführer keine Trends setzt, Ideen verwirklicht oder zumindest mal was riskiert.

Ausgerechnet RTL? Solange Dinge wie DSDS Millionen vor die Glotze bannen und dieser Schund auch noch massenhaft Besucher auf gleichnamige Blogs lockt wird sich wohl nichts ändern. Bei RTL zumindest.

p7_comedy.jpgEs geht auch anders. Ob es nun innovativ ist, Switch! als Switch Reloaded wieder auferstehen zu lassen, muss jeder selbst wissen. Ich glaube aber, es wird lustig. Und auch die anderen Dinge, die ProSieben heute per Post an Pressefuzzies wie mich verschickte, machen Lust auf mehr. Knallrot ist die Broschüre, die, wenn man sie leicht neigt, die Botschaft „Comedy kommt“ verbreitet.

Drinnen sieht man Christian Tramitz als Hansi-HinterseerDouble in „Tramitz & Friends“, Oliver Welke in der neuen Show „Besserwisser“, in der er seine Gäste (unter anderem Oliver Kalkofe und Sky Du Mont) auf Trivialwissen testet oder den nicht zu beschreibenden Christoph Maria Herbst in seiner Paraderolle „Stromberg“. Auch die ProSieben Märchenstunde kommt wieder. Und hier kann man ProSieben wohl kaum abstreiten, dass sie Trends setzten. Acht neue Märchenparodien wurden in Auftrag gegeben. „Hänsel & Gretel“, „Die Prinzession auf der Erbse“ oder „Der gestiefelte Kater“ sind zu sehen. So richtig klasse wird aber sicher Switch Reloaded. Mit dabei ist auch wieder Heidi Prsblycka von der Deutschen Welle Polen („präsentiert von Marmelade!“).

Kurzum: nehmen wir das deutsche Fernsehrprogramm doch einfach so, wie es ist. Und picken wir uns die Perlen raus. Von mir aus auch die wenigen, die bei RTL laufen. In diesem Sinne: Switch!

2 Gedanken zu „Verwirklichen, entwickeln, riskieren

  1. „Solange Dinge wie DSDS Millionen vor die Glotze bannen … wird sich wohl nichts ändern“?

    naja, selbst im januar, wo „dsds“ rtl unfassbare quoten bescherte, kam der sender insgesamt nicht auf die von frau schäferkordt vor einiger zeit als ziel ausgegebenen 17 % marktanteil.

    das wäre schon auch ein grund, was zu ändern. okay, aber ich geb dir recht: wird trotzdem nicht passieren.

  2. Ich sehe das ähnlich wie beim Medium Radio: die Macher machen zu wenig für’s Publikum. Die Nutzung beider Medien geht immer weiter zurück. Vor allem die der Mischmasch-Kanäle. In wenigen Jahren werden wir für jede Zielgruppe einen eigenen Kanal haben. Haben wir ja quasi jetzt schon, nutzen nur noch zu wenige.

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