Respekt: LVB und EWERK stellen sich der Kritik

Die Neugestaltung der Website der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) hat ein mächtiges digitales Rauschen erzeugt. Ein Rauschen, das von Kritik geprägt war und noch immer ist. Design und technische Umsetzung lassen Normalnutzer und Internetprofis gleichermaßen aufschreien. Nähere Infos stehen bereits hier im Blog und auf LVZ-Online. Diese Kritik zeigt eines ganz deutlich: Dem Leipziger ist es nicht egal, wie kommunale Websites aussehen. Einfach aus dem Grund, weil er sie braucht und darum eine entsprechende Benutzerfreundlichkeit erwartet. Wohl deshalb fielen die Wortmeldungen so umfangreich und teilweise verbal entgleist aus.

Nun könnte sich ein kommunales Unternehmen mit zugehaltenen Augen und Ohren zurücklehnen und weiter im Glanze ihrer eigenen Erfolge sonnen. Tut es aber nicht. Die LVB und die technisch verantwortliche Agentur EWERK wagen den Sprung nach vorn und stellen sich der Kritik. In den Kommentaren zu meinem kritischen Artikel bot Thomas Gigold ein Treffen im Rahmen des nächsten Webmontags an. Dieser Einladung folgen LVB und ERWERK nun. Auch der umstrittene Professor Frank Hofmann von der Hochschule Merseburg, der das Design der Website entwickelt, wird anwesend sein. Thomas hat das Ganze als Interims-Ansprechpartner für den Webmontag Leipzig mal aufgeschrieben.

Ganz wichtig: Was jetzt zählt, sind neben Kritik vor allem Verbesserungsvorschläge. Konstruktive Kritik also, die helfen sollen, die Website der LVB besser zu machen. Wer solche Vorschläge hat und nicht nur meckern will, sollte diese in ein paar Zeilen niederschreiben und Thomas mailen. Hendrik Schubert, geschäftsführender Gesellschafter von EWERK sagt: „Ich will hier nicht den Eindruck erwecken, dass es hier um ein nachträgliches Crowdsourcing gehen soll. Vielmehr ist es mir wichtig technische und gestalterische Themenfelder aufzureißen, die wir gezielt in der Veranstaltung besprechen können. Für eine nachträgliche Anpassung gäbe es dann vielfältige Möglichkeiten einer Mitwirkung.“ Um diese vier Bereiche soll es gehen: Gestaltung, Usability, technische Umsetzung und PR.

Von mir gibt’s Respekt für diesen (späten) Schritt des Ganges in die Öffentlichkeit. Vielleicht wird am Ende doch noch alles gut, wenngleich ich nicht glaube, dass im Ergebnis des Webmontages ein komplett anderes Design der Website entstehen wird. Aber vielleicht helfen wir alle gemeinsam mit kleinen Schritten. Und zeigen, welche Kraft in Leipzigs Kreativwirtschaft steckt.

6 Gedanken zu „Respekt: LVB und EWERK stellen sich der Kritik

  1. Du musst differenzieren. Dass die LVB nicht sagt: „Natürlich ist unser neuer Auftritt Mist“, ist ja wohl klar. Immerhin zeigt die PM am Ende, dass man sich nicht komplett anderen Meinungen verschließt. Und was die Website des EWERKS angeht: Danach kannst Du nicht unbedingt gehen. Schau Dir Referenzen der Agentur an, die können auch anders. Für alles weitere stehen ja alle Beteiligten zum Gespräch bereit. Mal sehen.

  2. na wie war der WebMontag? Irgend ein Leser hier, der mal einen kurzen Abriss wagt?

    LG MArkus

  3. Sicher, wenn er denn stattgefunden hat, am 1. Februar. 🙂 Hatte das Datum hier vergessen, aber bei Thomas steht der 1.2. als Termin für den Webmontag. 🙂

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