Radio lebt neu auf. Zumindest ein bisschen.

Immer kurz vor der Radio-Mediaanalyse werden die wichtigsten Eckdaten zur Radionutzung veröffentlicht. Vor der anstehenden ma 2011 Radio I hat heute die ag.ma selbige Zahlen veröffentlicht.

Demnach stieg die Tagesreichweite (Montag bis Freitag) von 78,9 auf 79,3 Prozent (im Vergleich zur ma 2010 Radio II). 312.000 zusätzliche Hörer täglich würde das bedeuten, so die ag.ma. Vergleicht man direkt mit dem Vorjahreszeitraum, würde das sogar 500.000 Hörer bedeuten. Nanu? Wo waren die denn die ganze Zeit?

Die durchschnittliche Hördauer von 199 Minuten sei geringfügig angestiegen, die tägliche Verweildauer, also die Hördauer der Hörer, mit 251 Minuten konstant geblieben

Erstaunliches konnte die ag.ma auch vermelden. Nach vielen Jahren hören wieder mehr junge Menschen Radio: Bei den 10- bis 29-Jährigen stieg die Tagesreichweite binnen Jahresfrist noch deutlicher an – um 1,1 Prozentpunkte auf 71,6 Prozent. Wahrscheinlich wurden diesmal einfach mehr junge Menschen befragt.

Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale, sagt dazu:
„Radio konnte im letzten Jahr eine halbe Million neue Hörer dazu gewinnen: Die Programmverantwortlichen haben ebenso konsequent wie unaufgeregt die digitalen Möglichkeiten für unser Medium genutzt – sei es via Radio-App unterwegs auf dem Handy bzw. Notebook oder auch über die interaktiven Fanpages bei Facebook und Co.

Ja, das mag sein. Radiomacher setzen zunehmend auf Facebook. Besser oder erträglicher macht dies das Programm aber nicht. Und ob durch den Einsatz von Facebook tatsächlich mehr Hörer vom Computer ans Radio oder den Stream finden, darf auch bezweifelt werden. Vielmehr glaube ich, dass der leichte Zuwachs, den man nun verzeichnen kann, auf normale Schwankungen und Abweichungen bei der Umfrage zurückzuführen ist.

Und apropos Abweichungen: Die ma 2011 Radio I erscheint am 9. März erstmals getrennt ausgewiesen für Werk- und Wochenendtage. „Das bringt deutliche Veränderungen bei der Ausweisung der Radioreichweiten mit sich“, so die Radiozentrale. Veränderungen, die den Sendern in die Hände spielen dürften – so haben sie noch mehr Möglichkeiten, die Zahlen für sich auszulegen.

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