Symantec versendet „Phishing-Mails“

Natürlich tut Symantec das nicht. Blöderweise aber die beauftragte PR-Agentur Lewis-PR. Weil die HTML-Mail merkwürdige Links zu einer Public Relations Software enthält, identifiziert Thunderbird die Pressemitteilung, die eigentlich Gutes verbreiten will, als böse Phishing-Mail.


Warum Thunderbird hier üble Machenschaften vermutet, wird deutlich, wenn man sich die Mail ansieht. Da wird ein Download einer Broschüre, die sich hier befindet: http://www.symantec.com/de/de/about/news/resources/press_kits/detail.jsp?pkid=smb_check_up mit dieser Adresse verlinkt: http://image.medianetworkmanager.de/lr.aspx?r=35564a16948949f127911695.
Das ist etwas, das moderne Mailprogramme gar nicht leiden können. Sehr oft werden auf diese Weise gefälschte Mails verschickt, um Bankdaten zu stehlen, weil vorgegeben wird, man öffne paypal.com, während man stattdessen aber auf einer russischen Hackerseite seine Daten eingibt. Entsprechend warnt Thunderbird auch beim Klick auf eine solche Verlinkung mit:

„Thunderbird hält diese Nachricht für verdächtig!

Es könnte sein, dass die Nachricht zu einer betrügerischen Webseite führt, die eine andere Webseite optisch imitiert. Eventuell möchte man Ihnen sensible Daten stehlen (z.B. PIN, TAN, Benutzernamen, Passwörter, etc.).

Der Nutzen für Lewis PR dürfte klar sein: Das Tool Medianetworkmanager zeichnet sicher Klicks auf. Am Ende kann genau analysiert werden, welcher Empfänger auf welchen Link geklickt und wie oft die Pressemitteilung geöffnet hat. Das erleichtert das Reporting für den Kunden ungemein. Der Irrsinn zieht sich selbst bis in die Verlinkung der E-Mail-Adresse, worauf sich nach dem Klick darauf erst einmal der Browser öffnet, um mitzuteilen, dass das „Objekt“ verschoben wurde und direkt im Anschluss dann doch das Fenster für eine neue E-Mail öffnet.

Die Vorgehensweise mag für Lewis PR einen praktischen Nutzen haben. Im schlimmsten Fall allerdings landen die PR-Mails direkt im Spam der Empfänger oder werden aus Angst gar nicht erst gelesen. Gerade für eine PR-Agentur, die für einen Anbieter von Sicherheitslösungen arbeitet, ein eher unglücklicher, wenn nicht gar peinlicher Zustand.