Usability, Apps und mehr beim Webmontag

Vollgepackt mit guten Themen war der Webmontag September, der gestern in der Kleinen Träumerei in der Münzgasse stattfand. Gleich fünf verschiedene Dinge standen auf der Agenda: Mario Stoll und Sebastian Miedtank informierten erst über Usability und dann über Apps für iPhone und iPad, Jonathan Fasel und Dirk Stascheit stellten ihre Zeitung „weiter“ nebst Website vor, Martin Dorst zeigte kurz das Projekt Startup!Leipzig und Matthias Schneider, Maxim Voronkov sowie Pavel Guscha präsentierten die Empfehlungsmaschine suggy.

Hatte Thomas Gigold an manchen Webmontagen Probleme, Referenten und Themen zu finden, so schien sich diesmal alles auf diesen ersten Montag im September zu konzentrieren. Trotz der Fülle der Themen wurde es nicht langweilig. Im Gegenteil: Recht unterhaltsam klärte Mario Stoll vom Leipziger Unternehmen intelli-x über Usability auf. Nicht nur bei Websites sei Benutzerfreundlichkeit wichtig, sondern bei allen Dingen, die wir täglich benutzen, sagte er und zeigte Fotos von Portionspackungen, bei denen mancher schon daran scheitert, sie zu öffnen. Auch sei dem Psychologen aufgefallen, dass diverse Usability-Agenturen mit Fremdwörtern (siehe Foto) um sich werfen. „Die tun alle sehr fachmännisch, es beschäftigen sich so viele Agenturen in Deutschland mit Benutzerfreundlichkeit und trotzdem gibt es so viele Produkte, die einfach unbenutzbar sind“, meinte er und begründete das bei Websites mit dem Konflikt von Programmierer, Designer und Produktmanager. „Die beste Benutzerfreundlichkeit ist die, die man nicht sieht. Dann haben wir unser Ziel erreicht“, so Mario Stoll.

Sein Geschäftspartner Sebastian Miedtank zeigte danach, wie Usability auf ein iPhone-, bzw. iPad-Spiel übertragen werden kann. Die Leipziger Unternehmer haben das gute alte Misthaufenfahren für Apples Geräte umgesetzt. Da außerhalb Sachsens das Spiel kaum bekannt sei, haben sie es für den globalen Markt „Lines of Mania“ genannt. Das Spielprinzip ist das gleiche geblieben: Man muss (mit dem Finger auf dem Screen statt dem Stift auf Papier) Zahlen in ihrer richtigen Reihenfolge verbinden, darf dabei bestehende Linien aber nicht berühren. Ein wunderbares Casual-Game, das helfen könnte, das Spielprinzip endlich in die Welt zu tragen.

Jonathan Fasel und Dirk Stascheit brachen dann gewissermaßen kurzzeitig das Konzept des Webmontags, indem sie ihre 2Wochenzeitung „weiter“ vorstellten. Drüben in meinem anderen Blog habe ich Jonathan vor einiger Zeit dazu interviewt. Dirk zeigte kurz die Website, die auf mehreren Instanzen von WordPress basiere, um die News, den Shop, den Stadtplan und das Volltext-Abo zu realisieren.

Danach erklärte Martin Dorst startup-leipzig.de, das ich Euch vor kurzem hier schon vorgestellt hatte.

Zum Abschluss zeigten Matthias Schneider, Maxim Voronkov sowie Pavel Guscha noch ihre Empfehlungsmaschine suggy. Mit Hilfe eines Browser-Plugins erkennt suggy die Lieblingsthemen des Nutzers und empfiehlt passende Websites sowie andere Nutzer. Ein Konzept, das viele Fragen, vor allem der Sicherheit und des Datenschutzes aufwarf. Drei Server würden bereits jetzt im Beta-Status die Surfgewohnheiten der User verwalten, eine Zuordnung der Websites, bzw. ein direktes Auslesen nach Nutzern sei den Betreibern aber verwehrt. Zudem könnten Blacklists angelegt werden, um besuchte Seiten gar nicht erst in der Historie erscheinen zu lassen.

Insgesamt ein informativer und abwechslungsreicher Webmontag, an dessen Ende Thomas Gigold verkündete, dass er nach dem Oktober-Webmontag (4.10.) nicht mehr für die Organisation zur Verfügung stehe. Es wird also dringend nach einem neuen Webmontag-Organisator gesucht. Wer Zeit und Engagement mitbringt, könne sich bei Thomas melden, er steht beratend zur Seite.

2 Gedanken zu „Usability, Apps und mehr beim Webmontag

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