Hitradio RTL Sachsen: Mehr Interaktion zur Rettung der Quote

Klaus Vorbrodt ist wieder da. Nach fünfjähriger Abstinenz vom Studiomikrofon bei Radio PSR sendet der 37-Jährige ab Montag nun bei Hitradio RTL Sachsen wieder eine Morningshow.

„Wir werden die Interaktion mit den Hörern erweitern“, kündigte er gestern an – und stellt sich die Hörer als Teil des Teams vor. Von diesem Team hänge auch ein wesentlicher Teil des Erfolges ab: „Man kann das mit einem Bundesliga-Verein vergleichen. Oft stolpern Trainer, weil die Männer auf dem Rasen nichts können. Bei uns weiß jeder, wann er welchen Pass geben muss – und ich koordiniere das.“

Neben Klaus Vorbrodt gehören Wetterfrau Siri Rokosch, die von den Stadtradios zum RTL-Sender wechselte, Nachrichtenredakteur Falk Lange und Matthias Draheim (Verkehr) zum Team. Die Lokalberichterstattung soll künftig ausgebaut werden. Unterhaltsam soll es durch ein neues Jingle-Paket und die neue Comedy mit Paul Panzer werden.

Den Hörern will Vorbrodt anbieten, sich aktiv am Programm zu beteiligen: „Wir wollen wissen, was Sachsen gerade denkt und macht. Ziel ist es, den Morgen gemeinsam mit den Hörern zu verbringen.“ Was offenbar bitter nötig tut. Laut der zweiten Mediaanalyse (MA) 2006 verlor Hitradio RTL Sachsen 11,3 Prozent seiner Hörer und liegt jetzt nur noch knapp vor Konkurrent R.SA, der eine geringere technische Reichweite besitzt. Von Erfolgsdruck will Klaus Vorbrodt, der auch als RTL-Programmdirektor fungiert, aber nichts wissen: „Prinzipiell ist jeder andere Sender ein Konkurrent und starke Stationen fördern die Gattung.“ Sein Einstieg beim Hitradio RTL soll langfristig für Zuwächse sorgen. Erste Ergebnisse wird man aber erst im Frühjahr 2008 aus den MA-Zahlen ablesen können.

Im Leipziger Medienzentrum sieht man Vorbrodts Neustart sportlich. PSR-Programmchef Axel Hose: „Wettbewerb belebt das Geschäft und Radio PSR als privater Marktführer ist in einer starken Position.“ Zur Ankündigung, RTL wolle die Sachsen-Berichterstattung ausbauen: „Die Dresdner haben schon lange die besten Möglichkeiten, Sachsen im Programm darzustellen, wie es PSR bisher getan hat.“

Erschien am 3. Februar 2007 in der Leipziger Volkszeitung.

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14 Gedanken zu „Hitradio RTL Sachsen: Mehr Interaktion zur Rettung der Quote

  1. Na ich bin ja mal gespannt wie es werden wird. Muss ja generell sagen das RTL Sachsen noch am „hörbarsten“ ist in Sachsen. PSR wird wohl eher weiter verlieren und RSA dazugewinnen, so beobachte ich es jedenfalls im Bekannten/Kollegenkreis, da wird Größtenteils RTL, RSA oder MDR 1 bzw. Info gehört. Und da sind alle Altersschichten vertreten.

  2. Hmm. Ob man bei PSR bei einer solchen „Kampfansage“ wirklich zittert? Ich glaube nicht, denn die Macher von PSR wissen auch wie der neue RTL-Chef tickt. Das kann ein klarer Vorteil für die Programme der Mediengruppe aus Leipzig sein!

  3. Richtig. Und ich glaube, darum gehen sie auch so locker damit um. Hose wünschte Vorbrodt tatsächlich „alles Gute“. Ist leider beim Redigieren rausgefallen.

  4. Aber Herr Vorbrodt weiß doch auch wie die Sache läuft und wenn er so „durchsichtig“ ist, wäre es doch ganz einfach PSR zu überraschen, indem er eben nicht das tut was alle erwarten und somit RTL einen Vorteil verschafft. Erstmal das tuen was alle erwarten und dann die Taktik ändern und den Gegner überraschen 🙂

  5. Jetzt muss ich mich hier auch mal „äußern“… 😉

    a) RTL hat jetzt einen Anchor am Morgen mit Format, Ecken und Kanten – ein Profil. Die Quote wird nachgeben im März – aber der Sender hat jetzt die Chance, sich zu fangen und sich mit einem wirklichen Gesicht zu präsentieren. In den letzten Jahren wurde öfter die Morgenmannschaft getauscht, als bei allen Sendern in Mitteldeutschland zusammen.
    b) PSR ist enorm unter Zugzwang – das merkt man ja auch an den hektischen Personalaktionen. Hier brökelt die Marktführerschaft stetig (wann hat PSR das letzte Mal zugelegt?).

    Klaus kennt das Geschäft und den Markt – ich denke, damit wird RTL gewinnen. Vielleicht nicht sofort – aber stetig.

  6. Darauf – auf das stetige Wachstum – wartet man in Dresden ja schon lange. Ich denke, Klaus muss es jetzt reißen. Wird schwer werden.

  7. Selbstverständlich sieht man Vorbrodts Neustart im Medienzentrum sportlich – nach außen hin. Bei Ankündigung des Neustarts vor einigen Monaten hat das nach innen hin wohl anders geklungen und für reichlich Wirbel gesorgt. 😉

  8. So nun ist Herr Vorbrodt etwa 1 Jahr auf Sendung.
    Mal schauen ob seine Anwesenheit mehr Hörer generiert hat. Aufjedenfall lohnt es sich schon Klaus Vorbrodt am Morgen zu hören, wobei sein weiblicher Part eher verschmerzbar wäre.

  9. Ich finde das zumindest das es schon deutlich besser als vorher ist, ob es mehr Hörer sein werden ist wohl für mich eher subjektiv zu messen. Klarheit schafft dann wie immer die MA Analyse, welche ja bald wieder veröffentlicht wird.

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