Angler fordern: Enten nicht füttern!

Für viele Familien gehört er vor allem in der kalten Jahreszeit dazu, der Spaziergang an einen der Tauchaer Teiche oder die Parthe. Im Gepäck ist dabei meist ein Beutel geschnittenen Brotes für Enten und andere Wasservögel. Angesichts der eisigen Temperaturen der vergangenen Tage warnt die Anglervereinigung Parthenaue vor dieser Fütterung. „Gerade an Wochenenden kann man beobachten, dass viele Menschen ganze Säcke voller Brot ins Wasser oder an den Rand kippen. Damit tun sie aber weder den Vögeln noch den Fischen einen Gefallen“, sagt Vorsitzender Hans-Jürgen Boeckler. Durch die übermäßige Fütterung würde das Wasser sauer. Zudem bildeten sich Algen, Bakterien und schließlich Krankheitserreger, die nicht nur für Tiere, sondern auch Menschen schädlich seien. Gemeinsam mit dem Anglerverband Sachsen appelliert Boeckler darum an die Vernunft: „Die Tiere finden in jeder Jahreszeit genügend Futter in der Natur. Das Beste ist, das Füttern komplett zu unterlassen und sich stattdessen einfach so an den Enten zu erfreuen“, erläutert er. Die meisten Fische bräuchten über den Winter ohnehin nichts zu fressen, sie erstarren bei kalten Temperaturen und fahren ihren Kreislauf herunter. Werde es wärmer, gingen sie wie gewohnt auf Nahrungssuche.
Die Wasserqualität der Tauchaer Teiche sei derzeit sehr gut, sagt Boeckler. „Das zeigt sich auch daran, dass wir immer öfter den Eisvogel bei uns sehen, der sehr wählerisch ist und nur an wirklich saubere Gewässer kommt. Es wäre schade, wenn dies durch unvernünftige Spaziergänger zunichte gemacht würde.“ Eine Maßnahme, um Aufklärung bei der Bevölkerung zu erreichen, sieht er in Informationstafeln an den Schöppenteichen. „Vielleicht gehen wir das ja mal mit der Regionalgruppe des Naturschutzbundes an“, überlegt er.

Erschien am 3. Januar 2008 in der Leipziger Volkszeitung.