Final Edition – Vom Sterben einer Zeitung

Bei Thomas Knüwer gibt es ein bedrückendes Video zu sehen. Es zeigt die letzten Stunden der „Rocky Mountain News“, die nach 149 Jahren eingestellt wurde. Einen Käufer zu finden – innerhalb eines Monats – war nicht möglich.

Und Thomas spricht eine bittere Wahrheit gelassen aus:

Wenn Verlagsmanager und Tageszeitungsjournalisten nicht endlich erkennen, dass sie ihr Produkt den neuen Gegebenheiten im Nachrichtenfluss ihrer Kunden anpassen, dass (das muss „dann“ heißen, Thomas) werden wir im Frühjahr 2010 ein ähnliches Video in deutscher Sprache bekommen.

Das Problem wird nur sein: Die wirkliche Lösung gegen das fehlende Interesse am Medium Zeitung zu finden. Gute Geschichten, tolle Fotos und so weiter werden nur von dem gelesen, der bereit ist, sich eine Zeitung zu kaufen. Und das sind leider immer weniger.

4 Gedanken zu „Final Edition – Vom Sterben einer Zeitung

  1. Viele Leute haben weniger Geld (aufgrund Alg2 oder schlecht bezahlte Arbeit) und wenn dann gespart werden muss, dann sicher erstmal an Dingen wie Zeitungen, entweder man teilt sich eine Zeitung mit dem Nachbar oder man liest sie eben nicht. Das was im Lokalteil steht, ist sowieso eher uninteressant und was Weltpolitisch geschieht, da kann man sich heutzutage auch über das Internet oder bei den Öffentlich-Rechtlichen, bzw. im Radio (DLF, MDR-Info) informieren.

    Ich persönlich habe auch keine Tageszeitung abonniert. Ab und zu lese ich noch Nachrichtenmagazine, aber auch eher seltener. Wenn ich bedenke das eine Tageszeitung um die 21 Euro im Monat kostet.

    Wobei ich auch der Meinung bin das die Freie Presse, die hier angeboten wird. Deutlich schlechter ist als die LVZ oder die Sächsische Zeitung. Wenn ich im Einzugsgebiet der LVZ oder SZ wäre, würde ich wahrscheinlich auch anders schreiben.

  2. Lokalteil uninteressant? Ehrlich? Dich interessiert nicht, wie und warum es vor Deiner Haustür aussieht? Was da grad an der Ecke gebaut wird, welche Entscheidungen die Stadtpolitik trifft usw? Das schockiert ein wenig.

    Ich glaube eher, gerade die Lokalzeitungen hier wie Freie Presse, Sächsische Zeitung und LVZ sollten sich darauf besinnen, dass sie in erster Linie Lokalzeitungen sind. Darum wäre es sicher kein schlechter Schritt, Weltnachrichten komplett zu streichen. Die besorgt sich der Leser woanders her. Auch kulturelle Dinge, die eher europäisch oder bundesweit thematisch gelagert sind – raus damit. Ein richtig lokales Blatt, das nah am Leser ist, so stelle ich mir vor, hat gute Chancen. Aber ich bin kein Experte auf dem Gebiet…

  3. Ich meinte damit eher das die Meldungen im Lokalteil uninteressant sind. Es wird teilweise über belanglose Themen berichtet, die nicht unbedingt ein Kaufanreiz bei mir auslösen.

    Ab und zu gibt es auch gute interessante Dinge, gerade was den politischen Teil betrifft. Aber sehr selten. Ansonsten werden einfach Themen gebracht die auch einen Monat später hätten kommen könne, da nicht wirklich tagesaktuell. Gut man bringt Meldungen aus den Polizeimeldungen und aktuelle Sportberichterstattung, aber ansonsten kommen nun mehr Meldung aus dem Großen Landkreis die hier vor Ort nicht unbedingt interessieren. Mich interessiert jedenfalls nicht ob der Geflügelzüchter am Erzgebirgsrand mehr Legegänse bevorzugt. Da ich ab und zu eben schon mal die Döbelner Ausgabe der LVZ gelesen habe und auch die Dresdner Zeitung, finde ich, dass diese viel angenehmer rüber kommen und das Lokale auch viel besser rüberbringen.

    Und vieles steht eben auch in den kostenlosen Zeitungen, wie Blick, Wochenspiegel bzw. im örtlichen Amtsblatt.

  4. Es werde laut scheidendem LVZ-GF Radestock noch ein bis zwei Jahre dauern, bis man wieder von Normalität sprechen könne…

    Träumt da jemand davon, daß verlorene Print-Leser etwa reumütig zurückkehren? Weshalb auch immer.

    Aber vielleicht beweist sein Nachfolger mehr Realitätssinn und bietet z.B. eine abonierbare _reine_ Online-Zeitung, sprich ohne tägliches Zwangsbuch im Briefkasten, an.

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