Wir sind drei!

Weil es Deutschland derzeit so richtig gut geht, die Konjunktur blüht und jeder Deutsche steinreich ist, überlegt die Bundesregierung mal wieder, wie sie am Besten das viele überschüssige Geld verbrennen kann, bevor noch jemand auf die Idee kommt, etwas sinnvolles damit zu tun. Und darum werden wir 2010 und 2011 alle gezählt. Die Kosten für die erste gesamtdeutsche Volkszählung nach 1987 werden auf eine knappe halbe Milliarde Euro geschätzt. 2010 sind wir dann mit Sicherheit bei einer Milliarde.
Mit wieviel Arroganz sind die Damen und Herren in Berlin eigentlich bestückt, dass man sowas beschließt? Aber so lange man eine griffige und scheinbar schlüssige Ausrede hat, wie Herr Schäuble, wird es der Steuerzahler und Wähler schon mitmachen. Was bleibt ihm anderes übrig. Schließlich hat er sich auch in Sachen Mehrwertsteuererhöhung gehörig über den Tisch ziehen lassen.

Schäuble nannte die Volkszählung «eine lohnende und gebotene Investition, da ungenaue und unzuverlässige Daten zu kostspieligen Fehlplanungen und Fehlentscheidungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft führen könnten». Der Staat brauche die Daten für die Zukunftsvorsorge und zur Bewältigung des demographischen Wandels. Es gehe um künftige Rentenlasten, den Bedarf an Kindergärten, Schulen, Kliniken und Altenheimen sowie um eine gerechte Steuer-Verteilung.

Kostspielige Fehlentscheidungen im Staat sollen also vermieden werden. Mit einer Zählung, die mindestens 500 Millionen Euro kostet. Ich fühle mich bereits jetzt betrogen.

Ich finde ja, man sollte die Volkszählung in einem Blog durchführen. Fangen wir doch mal hier an: hier gibt es drei Menschen und zwei Meerschweinchen. So, und jetzt ihr.

via Netzeitung

2 Gedanken zu „Wir sind drei!

  1. Naja man kann es auch übertreiben mit der Kritik.

    Ich finde diese Volkszählung wichtig und notwendig, außerdem soll es nur mit Datenabgleich der Meldeämter, sprich es ist eine registergestützte Volkszählung.

    Eine traditionelle Volkszählung wie 1987 würde übrigens 1,4 Milliarden Euro kosten. Da spart man doch eine 1 Mrd.

    Ich find es schon wichtig, weil viele Berechnung im Staat auf veralteten Zahlen beruhen. Und wenn man es aktualisert kann es sich nur positiv auswirken.

  2. Nun, trotzdem wird es dem normalen Steuerzahler recht schwer, begreiflich zu machen, dass ein Abgleich der Daten der Meldeämter 500 Millionen Euro kostet. Prinzipiell müsste doch sowas sehr schnell und einfach gehen. Man fragt sich, wie die arbeiten. Eine Stadt oder Gemeinde muss doch wissen, wie viele Einwohner sie hat. Also wird Zahl X an Bundespolitiker Y gemeldet und fertig. Der nimmt den Taschenrechner zur Hand und fertig. Was kostet daran eine halbe Milliarde Euro?

    Übrigens, die Domain http://www.volkszaehlung.de steht zum Verkauf. Kann der Bund ja gleich mitkaufen. Kostet ja alles nichts. Geben wir doch gern.

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