Duden steht nicht im Duden

Etwa seit dem Jahre 750 nach Christus gibt es die deutsche Sprache. Um 1450 erfindet der Mainzer Drucker den Buchdruck mit beweglichen Metalllettern und ermöglicht dadurch den massenhaften Druck. 1717 wird in Preußen die Schulpflicht eingeführt. 1722 stellt Hieronymus Freyer vier orthographische Leitprinzipien auf: Aussprache, Abstammung, Analogie und Schreibgebrauch. 1872 veröffentlicht Gymnasialdirektor Konrad Duden „Die deutsche Rechtschreibung.“

Diese (auszugsweisen) Stationen aus der Geschichte der deutschen Orthografie stehen im neuen Duden, der am 21. Juli in der 25. Auflage erscheint. Ich darf ihn, wie andere Pressekollegen, schon vorher haben und drin blättern.


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Rund 5000 neue Wörter wurden aufgenommen, darunter so markante wie „twittern“, „Abwrackprämie“ oder das beliebte „fremdschämen“. Besonders gelungen finde ich den Sonderteil „Sprache in Zahlen“. Dort erfährt man unter anderem, dass die bestimmten Artikel „der“, „die“ und „das“ die häufigsten Wörter in deutschsprachigen Texten sind. Oder auch, was das längste Wort im Dudenkorpus, einer verlagseigenen Datenbank ist. Mit 67 Buchstaben hat es das Wortungetüm Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung auf Rang 1 geschafft.

Nur ein Wort steht nicht im Duden: Das Wort Duden. Überhaupt haben es nur wenige Wörter mit „Dude…“ in den Duden geschafft: „dudeldumdei“, „Dudelei“, „Dudeler“, „Dudelfunk“, „dudeln“ und „Dudelsack“. Okay, „Wahrig“ steht auch nicht drin. 🙂

Die 25. Auflage des Duden steht wie gesagt ab 21. Juli in den Regalen der Bücherläden. Das 1216-seitige Buch und Korrektursoftware kosten im Paket 25 Euro. Leider arbeitet die Software nur mit Microsoft Office und Works. Wer das Buch gar nicht benötigt, kann auf die CD-ROM-Version für Windows, Mac und Linux zurückgreifen. Auch auf PDAs und Smartphones kann man nun bequem nachschlagen. Eine eigene iPhone-Software gibt es auch.

6 Gedanken zu „Duden steht nicht im Duden

  1. OOo/SO. Während für OSX Leopard vorausgesetzt wird, findet sich für Linux folgende schwammige Angabe: „aktuelle Versionen von OpenSuSE und Ubuntu, KDE oder Gnome empfohlen“. Bei der Installation der bisherigen v5 ist einiges zu beachten gewesen:

    http://wiki.ubuntuusers.de/Ope....._Korrektor

    Sicherlich für v6 auch eine gute Infoquelle bzw. wird sehr wahrscheinlich bei Erscheinen aktualisiert werden.

    v5 Duden Korrektor (also das, was man ja eigentlich benötigt) ist unter einem GNU/Linux 64 bit nicht lauffähig. Hoffentlich hat sich bei v6 etwas getan, sonst können sich BI/Brockhaus das Teil auch schenken.

    Download-Versionen wird es auch wieder geben.

  2. Natürlich steht Duden auch im Duden:
    http://www.duden-suche.de/such.....0&y=0

    Allerdings nur im „Duden – Familiennamen“, weil es ja einfach der Nachname von Konrad Duden ist. Ansonsten können ja auch nicht alle Namen / Markennamen im Duden stehen. Das stelle man sich mal vor!

    Dafür gibt es aber ja spezielle Lexika der Markennamen.

  3. Danke, Netzhäuter. Im Grunde war es ja auch nur als Spaß zu verstehen. Trotzdem guter Hinweis auf die anderen zahlreichen Wörterbücher aus dem Verlag. 🙂

  4. Wikipedia: „Der Duden ist ein Wörterbuch der deutschen Sprache (…).“

    Duden ist nicht nur ein Familienname, sondern hat sich als Produktname etabliert. Da es zudem im Duden um die deutsche Sprache geht, gehört der Begriff selbstverständlich in selbigen.

    Oder sagst Du, Netzhaeuter, „Ich sehe in «Die deutsche Rechtschreibung» nach.“? (Mal außer acht gelassen, daß es Synonymwörterbuch und weitere Duden-Abkömmlinge gibt.)

  5. Wie mir die Duden-Hotline auf eMail-Anfrage vom Mittwoch eben mitgeteilt hat, sind „in absehbarer Zeit“ keine 64-bit-Versionen des Duden-Korrektors geplant.

    M.m.n. eine wirklich schwache Leistung. Es gehört doch nun überhaupt nichts dazu, den Source Code zusätzlich durch einen 64-bit-Compiler zu schicken.

    Jedenfalls nicht unter GNU/Linux. Snow Leopard soll (neben dem Wegfall des PPC-Codes, sprich kein universal Binary mehr) nun endlich weitestgehend 64-bittig sein. Dort vor dem Kompilieren ein Häkchen zu setzen, erfordert wohl auch keine große Anstrengung. Selbst Windows 6.1 wird 64 bit vermutlich einen Schub geben.

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