Heidi ist tot. Und das Netz dreht durch.

Ein Opossum ist gestorben. Ein schielendes Opossum, von dem die Medien behaupteten, es wäre süß. Und das Monate vor Eröffnung des Gondwanalandes im Zoo Leipzig bereits einen so großen Hype erlebte, dass man sich wünschte, es würde noch vor Einzug in den verschwitzten, glasbedachten botanischen Garten die Augen schließen. Nun ist es soweit, das Tier musste eingeschläfert werden. Weil es krank und fett war – übrigens die Ursache für das Schielen. Das und die Tatsache, dass Heidi keine hohe Lebenserwartung hat, wussten die nun hyperventilierenden Medien auch vorher schon.

Ja, sie hyperventilieren. N24, laut eigenen Aussagen ein Nachrichtensender, machte die Nachricht zur Eilmeldung. Dabei ist Eile bei einem toten Tier nun wirklich nicht mehr nötig.

Wenig später tat man dann so, als sei das Ganze ein Spaß gewesen. Glaubwürdigkeit geht anders. Auch die Stuttgarter Zeitung vermeldete die „Schreckensnachricht„. Angeblich ein Testballon in Sachen Ironie. Ballon geplatzt.

Kein Wunder, dass man dann an den Medien zweifelt. Wie @koerber etwa, der meinte: „Wenn der Tod von Opossum Heidi eine Eilmeldung ist, geht es uns hierzulande wirklich noch verdammt gut.“ Andere interpretieren gar, dass Journalisten nur auf solch eine Nachricht gewartet hätten – inklusive selbst gedrehtem Video. Wieder andere zweifeln an der Priorisierung der Presse. @art1Pirat fordert: Fahnen auf Halbmast!

Gute Nacht.

4 Gedanken zu „Heidi ist tot. Und das Netz dreht durch.

  1. Na ein Glück, dass sich die LVZ den wirklich wichtigen Dingen widmet: Goldene Henne – Sport – Heidi – Polizeimeldung über Verkehrsunfälle – Heidi (Video) – …

  2. Sorry, Hansi. Dein erster Kommentar hing dummerweise im Spam und ist nun freigegeben. Nicht immer gleich das Schlimmste vermuten, bitte. Und auf dem Portal LVZ-Online wird die aktuelle Themenlage abgebildet. Mehrmals am Tag wechselnd, auch in der Priorisierung der Nachrichten.

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